Startseite / Gehirn / Hypochondrie

Hypochondrie

Hypochondrie

Hypochondrie – Die Furcht vor ernsten Erkrankungen

Hypochondrie ist eine ernst zu nehmende Erkrankung. Es handelt sich dabei um eine starke Angst, oder Furcht, an einer schweren Krankheit zu leiden. Die Betroffenen beobachten ihren Körper mit besonderem Misstrauen, jede noch so kleine „Symptom“ wird einer ernsthaften Krankheit zugeordnet. Das Problem an dieser Erkrankung ist, dass die Betroffenen von ihren Mitmenschen und auch von vielen Ärzten nicht ernst genommen werden. Dabei ist Hypochondrie eine Erkrankung die unbedingt ernst genommen und behandelt werden muss. Eine weitere Problematik an Hypochondrie ist, dass die Ursache auch von den Ärzten nur schwer zu verstehen ist. Die Folgen sind für die Betroffenen oft schwerwiegend. Ärzte und andere Menschen empfindenHypochonder als Nervig, und verweigern weitere Untersuchungen, was wiederum zur Folge hat, dass eine tatsächliche ernsthafte Erkrankung oft nicht als solche erkannt wird. Hypochonder glauben ihren Ärzten nicht, obwohl dieser ihnen versichert, dass ihnen nichts fehlt. Sie sind felsenfest davon überzeugt, sehr krank zu sein. Jedes noch so kleine Symptom wird überbewertet.

Ursachen und Symptome bei Hypochondrie

Bei der Hypochondrie handelt es sich um eine psychische Störung, wobei die Ursachen bis heute nicht lückenlos geklärt sind. Die Ursachenforschung ergab, dass hier mehrere verschiedene Faktoren, bzw. deren Zusammenspiel als Auslöser infrage kommen. Diese Faktoren beeinflussen sich oft gegenseitig. Hypochondrie ist nicht angeboren. Häufig entwickelt sich die Krankheit durch bestimmte Reize.

Detaillierte Beschreibungen über Krankheiten durch Medien, eine schwere Erkrankung in der Familie sind oft auslösende Reize. Hypochonder haben eine besonders niedrige Reizschwelle. Während ein gesunder Mensch seinen Puls im Normalfall gar nicht bewusst wahrnimmt, spürt der Hypochonder jeden Pulsschlag. Auch Stress und Überbelastungen können dazu führen, dass Hypochondrie entsteht. Die Wahrnehmung körperlicher Symptome, wie etwa Kopfschmerzen, Husten, Heiserkeit, oder sonstige Schmerzen bewegt sich auf einem sehr hohen Niveau. Die Betroffenen sind fest davon überzeugt, dass sie ernsthaft erkrankt sind. Dies ist das erste Hauptsymptom. Das zweite Symptom geht mit dem ersten Hand in Hand, denn die Betroffenen lassen sich auch nicht davon überzeugen, dass sie nicht krank sind. Auch negative Befunde können sie nicht von ihrer Überzeugung abbringen.

Diagnose und Therapie bei Hypochondrie

Da Hypochonder leider viel zu oft nicht wirklich ernst genommen werden, wird die Diagnose nicht selten spät gestellt, wenn überhaupt. Leider werden Betroffene immer noch häufig als „Spinner“ abgestempelt, anstatt sie zu einem Psychologen, oder Psychiater zu überweisen. Der Verdacht auf Hypochondrie entsteht, wenn der Betroffene bereits seit längerer Zeit der Überzeugung ist, an einer ernsten Krankheit zu leiden. Sind hier absolut keine Ursachen zu finden, trotz umfassender Untersuchung, so liegt der Verdacht auf Hypochondrie nahe. Ärzte, die Hypochondrie diagnostizieren sollen, brauchen viel Feingefühl. Oft kann die Diagnose bereits nach einem, oder mehreren ausführlichen Gesprächen gestellt werden. Aktuelle Belastungen aus dem Psychosozialen Bereich, sowie psychische Beschwerden sind für die Diagnose sehr wichtig. Je eher Hypochondrie diagnostiziert wird, umso besser ist die Prognose. Ansonsten kann die Erkrankung zu einem chronischen Leiden werden. Erste Wahl bei der Therapie ist die Psychotherapie. Allerdings wenden sich die meisten Betroffenen mit ihren Beschwerden an den Hausarzt, denn sie sind schließlich davon überzeugt, an einer ernsthaften Krankheit zu leiden. Oft vergehen Monate, oder sogar Jahre, bis der Hausarzt merkt, dass sein Patient hypochondrische Symptome aufweist. Erst dann wird der Betroffene zum Psychotherapeuten überwiesen. In der Therapie wird großer Wert darauf gelegt, den Betroffenen zu zeigen, dass sie mit Entspannungsübungen ihre Erkrankung selbst ganz gut in den Griff bekommen können. Medikamente sind nur dann sinnvoll, wenn die Patienten zusätzlich auch depressive Stimmungen haben.



Autoren & Experte:
Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V.
Journalist: Horst K. Berghäuser
Heilpraktiker: Felix Teske

Literatur, Quellen und Verweise:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin
Thieme Verlag
Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie
Grönemeyers Buch der Gesundheit
Hallesche Krankenversicherung

Letzte Änderungen auf dieser Seite fanden am 18.03.2019 statt.

One thought on “Hypochondrie

  1. Vielen Dank für diesen aufschlussreichen Artikel über Hypochondrie. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, wie sehr eine hypochondrische Störung einen belastet.

Comments are closed.



Top