Startseite / Gehirn / Autismus

Autismus

Autismus

Kindlicher Autismus – Stereotypisches, eingeschränktes Verhaltensmuster

Wenn man von Autismus spricht, meint man damit meist den „Frühkindliche Autismus“, was eine Störung bedeutet, die die Persönlichkeitsentwicklung eines Kindes, bzw. Menschen beeinträchtigt. Neben dem frühkindlichen Autismus existieren weitere Formen dieser Entwicklungsstörung, wie z.B. das Asperger-Syndrom, der atypische Autismus, oder das Rett-Syndrom. Die häufigste Form ist jedoch das frühkindliche Syndrom. Diese Form von Autismus ist auch unter dem Begriff Kanner-Syndrom bekannt. Autistische Personen weisen ganz charakteristische Eigenschaften auf. Sie leiden an einer Störung der Persönlichkeitsentwicklung und haben oft mangelnde Kommunikationsfähigkeiten, wobei zwischen den einzelnen Formen von Autismus unterschieden wird. Jedoch haben alle Formen der Erkrankung bestimmte Merkmale, die übereinstimmen.

Ursache und Symptome bei Autismus

Obwohl die genauen Ursachen für bisher noch nicht ganz geklärt sind, sind die Wissenschaftler in einer Sache einig, nämlich, dass die Erkrankung auf genetische Faktoren zurückzuführen sei. Da bei dieser Art der Entwicklungsstörung vier bis zehn unterschiedliche genetische Faktoren eine wichtige Rolle spielen, lassen sich so auch die unterschiedlichen Formen der Erkrankungerklären. Eine Vererbung ist durchaus möglich.

Das Risiko bei eineiigen Zwillingen, von denen ein Kind erkrankt ist, liegt bei 95%, dass auch das zweite Kind erkranken, oder autistische Symptome zeigen wird. Die frühere Annahme, für Autismus sei das Fehlverhalten von Eltern, und Mütter während der Schwangerschaft verantwortlich, konnte bisher nicht belegt werden. Weitere Ursachen können biologische Faktoren sein. Geburtskomplikationen während der Geburt (z.B. Sauerstoffmangel), oder wenn die Mutter während der Schwangerschaft an Röteln erkrankt war erhöhen das Risiko für das Kind, an Autismus zu erkranken. Die Symptome, die auftreten, können sehr verschieden und je nach Form unterschiedlich ausgeprägt sein. Je nach Form treten die Symptome auch in unterschiedlichem Lebensabschnitten zum ersten Mal auf.

Der frühkindliche Autismus beginnt bereits im Säuglingsalter, während das Asperger-Syndrom zwischen Kindergarten- und Grundschulalter, und das Rett-Syndrom zwischen den ersten 6 Lebensmonaten und dem 4. Lebensjahr beginnen. Betroffene Kinder zeigen eine Störung in zwischenmenschlichen Beziehungen, ihre Kommunikation, bzw. Kommunikationsfähigkeit, ihre Sprache ist gestört, außerdem zeigen Autisten begrenzte Interessen. Ihre Verhaltensweise und ihre stereotypen Bewegungen sind ebenfalls kennzeichnend. Das Rett-Syndrom betrifft übrigens ausschließlich Mädchen.

Diagnose und Therapie bei Autismus

Eine Diagnose im Kindesalter zu stellen, ist nicht immer einfach. Bestimmte Auffälligkeiten, die sich bereits im Kindesalter zeigen, können zwar ein Hinweis auf autistische Störungen sein, können aber auch als die Symptome einer völlig anderer Erkrankung betrachtet werden. Meist wird Autismus erst im Erwachsenenalter sicher diagnostiziert. Kinder mit autistischem Verhalten werden über längere Zeit genauer beobachtet, ihr Verhalten wird deutlich genauer erfasst und dokumentiert, als das von gesunden und sonst eher unauffälligen Kindern.

Um mögliche andere Erkrankungen ausschließen zu können, sind zahlreiche Untersuchungen notwendig. Dazu zählen neben dem Arzt-Patient-Gespräch auch neurologisch-psychiatrische Untersuchungen, Laboruntersuchungen und körperliche Untersuchungen. Mit Medikamenten lässt sich die Erkrankung nicht behandeln. Für eine erfolgreiche Therapie sind Psychiater, Psychologen und Pädagogen notwendig. Die meisten autistischen Kinder haben auch eine geistige Behinderung, die die Therapie möglicherweise erschweren kann. Ziel der Therapie ist vor allem, die stereotypen Bewegungen abzubauen, die Entwicklung des Betroffenen in normale Bahnen zu lenken und ihn zu fördern und zu unterstützen. Außerdem bietet die Therapie auch Hilfestellung für Eltern und Angehörige, sowie Unterstützung im Umgang mit anderen Menschen.



Autoren & Experte:
Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V.
Journalist: Horst K. Berghäuser
Heilpraktiker: Felix Teske

Literatur, Quellen und Verweise:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin
Thieme Verlag
Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie
Grönemeyers Buch der Gesundheit
Hallesche Krankenversicherung

Letzte Änderungen auf dieser Seite fanden am 18.03.2019 statt.


Top