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Augeninnendruck

Augeninnendruck

Der Augeninnendruck – Das nötige Gleichgewicht im inneren Auge

Der Augeninnendruck ist der Druck, der auf der Augeninnenwand lastet. Dieser Augeninnendruck ist notwendig, um den gesunden Abstand zwischen der Hornhaut, Linse und Netzhaut zu regulieren. Er ist gleichzeitig wichtig für die glatte Wölbung der Oberfläche derHornhaut, die Ausrichtung der Fotorezeptoren auf der Netzhaut und die stabile Kugel des Augapfels. Reguliert wird dieser Innendruck im Auge durch das Kammerwasser. Der normale Inndruck des Auges hat einen Wert von zwischen 10 und 20 mmHg.

Steigt der Augendruck erheblich und dauerhaft über diesen Wert an, so wird vom erhöhten Augeninnendruck gesprochen. Ein erhöhter Augeninnendruck gehört zu den deutlichsten Risikofaktoren für einen Grünen Star, das Glaukom. Zwar ist der Augeninnendruck nicht der einzige Risikofaktor, jedoch der am häufigsten diagnostizierte. Wie zum erhöhten, so kann es auch zu einem zu niedrigen Augendruck kommen. In seltenen Fällen kann sich zum Beispiel nach einer Glaukomoperation der Augendruck nicht wie üblich normalisieren. Er bleibt auf einem sehr niedrigen Niveau, was dann zu Sehproblemen führt.

Schwankungen des Augeninnendrucks durch Glaukome

Der Augeninnendruck steht in Beziehung zum Blutdruck. Das heißt jedoch nicht, dass ein erhöhter Blutdruck unweigerlich auch einen hohen Augeninnendruck mit sich bringt. Als Risikofaktor für den erhöhten Augeninnendruck gilt sowohl der dauerhaft zu hohe wie auch sehr niedrige Blutdruck. Diagnostisch festgestellt leiden etwa eine halbe Million Menschen in Deutschland an einem erhöhten Augeninnendruck, von denen 10 % von einer Erblindung bedroht sind, der größten Gefahr bei einem Glaukom. Allerdings ist die Dunkelziffer von Betroffenen weitaus höher. Das ist darauf zurückzuführen, dass sich der Augeninnendruck faktisch völlig frei von Beschwerden und Symptomen erhöht.

Treten Schädigungen durch ein zu spät diagnostiziertes Glaukom ein, so sind diese nicht rückgängig zu machen. Es kommt im Verlauf der Entwicklung des Glaukoms zu einer Schädigung des Sehnervs. Der Sehnerv stellt die Verbindung zwischen Augapfel und Gehirn dar und ist somit für die einwandfreie Übertragung der Sehimpulse verantwortlich. Sehschäden, die sich bei einem Glaukom einstellen, zeigen sich vielfach im so genannten Tunnelblick. Das Gesichtsfeld wird erheblich eingeschränkt. Die Sehfähigkeit nach rechts und links, wie auch oben und unten ist beschnitten. Es wird von den Betroffenen wie durch eine Röhre gesehen.

Ein Glaukom kann sich auch bei einem normalen Augeninnendruck entwickeln. Dann wird vom Normaldruckglaukom gesprochen. In diesem Fall ist der Augeninnendruck nicht merklich erhöht. Die Diagnostik von einem solchen Glaukom ist erheblicher schwerer als beim Hochdruckglaukom. Die Schädigungen am Sehnerv sind jedoch die gleichen wie bei einem Hochdruckglaukom.

Der Glaukomanfall, eigentlich das Winkelblockglaukom wird durch anderes Zustandekommen des erhöhten Augeninnendrucks verursacht. Hier ist die Vorderkammer der Augen besonders flach. Dadurch kann der normale Durchstrom des Kammerwassers durch die Pupille nicht gewährleistet werden und der Druck in der Hinterkammer steigt an. Die Iris bläht sich sozusagen auf. Daher kommt es bei einem Glaukomanfall zu einer sehr schnellen Erhöhung des Augendrucks. Die Ursachen können in der Erweiterung der Pupillen für augenärztliche Untersuchungen, aber auch Einwirkung von Stress liegen.

Die wichtige Untersuchung des Augeninnendrucks

Die Kontrolle des Augeninnendrucks ist eine wichtige Vorsorgeuntersuchung für die frühe Diagnostik der gefährlichen Glaukome. Da der Augeninnendruck nicht das einzige Merkmal für ein Glaukom ist, wird diese wichtige Vorsorgeuntersuchung gewöhnlich nicht von den Krankenkassen übernommen. Die Kassen leisten eine Übernahme erst dann, wenn bereits eine medizinische Notwendigkeit der Messung infolge einer Erkrankung besteht. Eigentlich ist dies der Punkt, wo es schon zu spät ist, da meist bereits Schäden an der Sehfähigkeit des Patienten eingetreten sind. Dennoch sollte die augenärztliche Vorsorge der Messung vomAugeninnendruck unbedingt von jedem wahrgenommen werden. Spätestens ab dem 40. Lebensjahr sollte die Messung stattfinden. Werden erhöhte Werte gemessen, so folgen weitere Untersuchungen, wie die Messung zu verschiedenen Tageszeiten, da sich Augendruck im Tagesverlauf verändert. Ebenfalls wird auf eine Schädigung des Sehnervs untersucht.

Die Behandlung kann heute erfolgreich durchgeführt werden, wenn frühzeitig diagnostiziert wurde. Sie besteht erst in der Gabe von drucksenkenden Augentropfen. Schlägt die Therapie nicht ausreichend und dauerhaft an, so kann eine Laseroperation durchgeführt werden. DieGlaukombehandlung ist weit fortgeschritten, aber abhängig von rechtzeitiger Diagnose.



Autoren & Experte:
Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V.
Journalist: Horst K. Berghäuser
Heilpraktiker: Felix Teske

Literatur, Quellen und Verweise:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin
Thieme Verlag
Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie
Grönemeyers Buch der Gesundheit
Hallesche Krankenversicherung

Letzte Änderungen auf dieser Seite fanden am 18.03.2019 statt.

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