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Was bedeutet es, Gerinnungswerte selbst zu managen?

Gerinnungswerte selbst managenSie werden sich sicherlich fragen „Gerinnungsmanagement? Noch nie gehört!“. Beim Gerinnungsmanagement messen die Patienten wöchentlich selbstständig die eigenen Gerinnungswerte, um bei Abweichungen der Werte schnell die Dosierung des Gerinnungshemmers anzupassen. Durch diese Vorgehensweise verringert sich das Risiko für Blutungen oder einen Schlaganfall. Zahlreiche Menschen in Deutschland nehmen solche Gerinnungshemmer ein, da diese Medikamente dafür sorgen, dass sich die Zeit, bis das Blut gerinnt, verlängert. Dies ist besonders wichtig, da dadurch die Gefahr eines Blutgerinnsels und somit auch das Schlaganfallrisiko verringert wird.

Beim Gerinnungswerte selbst managen ist Vorsicht geboten

Die Art der Dosierung der Gerinnungshemmer spielt eine wichtige Rolle, da sie entscheidend für die Erzielung der gewünschten Ergebnisse ist. Ist die Dosierung nicht hoch genug, so kann es passieren, dass Blutgerinnsel entstehen und es zu unterwünschten Blutungen wie zum Beispiel Nasenbluten kommt. Daher ist es wichtig, dass der Arzt zuvor die geeignete Dosis des Gerinnungshemmers für jede einzelne Person individuell ermittelt. Dazu wird der INR-Wert (International Normalized Ratio) ermittelt. INR=1 steht für eine normale Gerinnungszeit, INR=2 für eine zweifach längere Gerinnungszeit.

Wie kann ich Gerinnungswerte selbst managen?

Der Arzt ermittelt den INR-Wert in der Regel alle vier bis sechs Wochen. Dazu wird Blut aus der Vene entnommen und anschließend zur Auswertung ins Labor geschickt. Falls es notwendig ist, so wird die Dosis des Medikamentes entsprechend des festgestellten INR-Wertes angepasst.

Die Messung beim Selbstmanagement erfolgt mit einem kleinen Gerät. Für die Messung wird ein kleiner Tropfen Blut benötigt, der aus dem Finger entnommen wird. Der Wert kann dann direkt am Gerät abgelesen werden. Die gemessenen Werte sollten immer dokumentiert werden, um sie später noch einmal genau von einem Arzt überprüfen zu lassen. Die Dokumentation kann durch einen Antikoagulanzienausweis erfolgen oder auch in den eigenen PC zu Hause eingetragen werden. Die Übertragung der Werte vom Messgerät auf den Computer erfolgt mittels eines Zusatzgerätes.



Autoren & Experte:
Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V.
Journalist: Horst K. Berghäuser
Heilpraktiker: Felix Teske

Literatur, Quellen und Verweise:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin
Thieme Verlag
Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie
Grönemeyers Buch der Gesundheit
Hallesche Krankenversicherung

Letzte Änderungen auf dieser Seite fanden am 18.03.2019 statt.


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