
Erkältungskrankheiten – Beschwerden zwischen Husten und Schnupfen
Durchschnittlich erkrankt jeder Erwachsene etwa zwei- bis fünfmal jährlich an einer normalen Erkältung. Angefangen mit einem leichten Husten, entwickelt sich eine Erkältung meist innerhalb kurzer Zeit zu einem quälend langen Prozess, begleitet von Trägheit und Erschöpfung. Gefolgt von Husten, Schnupfen, Niesen, Fieber, Gliederschmerzen oder eventuell auch Kopfschmerzen. Leider gibt es bis heute noch kein wirksames Medikament, welches den Krankheitsausbruch verhindern kann. Das ist allerdings auch gut so, denn jede Krankheit trainiert in gewissem Maße das Immunsystem. Somit sorgt eine harmlose Erkältung zum Beispiel dafür, dass eine eventuell bald bevorstehende Krankheit schneller und vor allem besser überstanden werden kann. Viele fragen sich, wieso man überhaupt erkältet wird, und ob es Gründe gibt, wie man die Wahrscheinlichkeit einer Infektion minimieren kann, und was getan werden muss, um die Erkrankung schnell zu überstehen. Der Großteil der Bevölkerung sieht eine Erkältung nicht als Grund, einen Arzt aufzusuchen. In der Regel stimmt das auch, aber in Ausnahmefällen ist die Behandlung bzw. Beratung durch den Arzt notwendig. In früherer Zeit sind Menschen schon oft auf Grund einer einfachen Erkältung, die sich mit der Zeit zu einer schweren Krankheit entwickelt hat, gestorben. Heutzutage reicht ein einfacher Besuch beim Hausarzt, um eventuellen Risiken aus dem Weg zu gehen.
Zuerst einmal gilt es heraus zu finden, was überhaupt eine Erkältung ist, wie und wo sie entsteht. Eine Erkältung hat ihren Ursprung in den Nasen- und Rachenschleimhäuten, die sich entzündet haben. Infiziert wurden die Schleimhäute von Viren verschiedener Art. Kleinere Mengen an Viren werden problemlos vernichtet, sind es allerdings zu viele, entzünden sich zuerst die Schleimhäute, schwellen an, schmerzen und sondern im Anschluss Sekret ab. Wenn die Infektion bis zu den Bronchien reicht, wird zudem extremer Hustenreiz ausgelöst. Ein besonders leichtes Spiel haben die Viren, wenn die Schleimhäute zum Beispiel durch Zigarettenrauch, Kälte oder Staub bereits vorgeschädigt sind. Die logische Folge: Die Viren vermehren sich sehr schnell. Sind Räume, indem sich mehrere Menschen befinden, nicht gut gelüftet, können sich die Viren ebenso schnell verbreiten und auch vermehren. Die klassische Erkältung, wie sie im Volksmund heißt, wird von Ärzten als „Infektion der oberen Luftwege“ oder als „grippaler Infekt“ bezeichnet. Eine Behandlung ist deshalb ratsam, um mögliche Komplikationen ganz zu verhindern und den Krankheitsverlauf zu beschleunigen, damit die lästige Erkältung endlich hinter sich gebracht werden kann.
Virale Erkältungskrankheiten – der grippale Infekt
Bei der Virusgrippe, medizinisch Influenza, handelt es sich um eine schwerwiegende Infektionskrankheit. Impfungen gegen die Influenza in den Wintermonaten sind dringend anzuraten, da als mögliche Komplikation einer Influenza eine Lungenentzündung, Gehirnentzündungen sowie Herzmuskelentzündungen auftreten können. Besonders Kinder, Senioren und chronisch Kranke können an einer Virusgrippe sterben.
Erkältungskrankheiten vom Facharzt behandeln lassen
Man unterscheidet zwischen verschiedenen Arten der Erkältung. Zum einen gibt es die so genannte leichte Erkältung. Diese Art der Erkältung ist die am häufigsten auftretende. Zu den klassischen Symptomen gehören beispielsweise Schnupfen, Halsschmerzen, Heiserkeit, Husten, leichte Kopfschmerzen und in der Regel ein minimales Krankheitsgefühl. Da die Behandlung mit Medikamenten nichts nützt bzw. es keine Medikamente gibt, die den Krankheitsverlauf sichtbar verringern, sagt der Volksmund: „Ohne Medikamente dauert die Erkältung sieben Tage, mit Medikamenten eine Woche“. Normalerweise ist der Körper dazu im Stande, die Krankheit aus eigener Kraft zu überwinden. Jede Krankheit ist eine Herausforderung an das Immunsystem. Dieses wird durch eine gelegentliche leichte Erkrankung, wie zum Beispiel eine Erkältung, enorm gestärkt und trainiert. Würde man eine leichte Erkältung sofort und ohne Wartezeit mit diversen Medikamenten behandeln, wird das eigene Immunsystem nicht gestärkt und nachfolgende Krankheiten können dann meist auch nicht aus eigener Kraft hinter sich gebracht werden. Damit der Körper den Kampf gegen die Viren allerdings gewinnt, sollte man ihm genügend Zeit geben. Wird diese Zeit nicht gegeben, hat der Körper folglich auch keinerlei Chancen, die Krankheit zu überwinden. Einen Besuch im Zuge einer solchen leichten Erkältung sollte man deshalb vermeiden.
Es sei denn, man möchte sich zum Schutz anderer Mitmenschen krank schreiben lassen. Es sollte jedoch beachtet werden, dass jeder Arztbesuch mit einem gewissen Risiko verbunden ist. Man könnte sich beispielsweise in dem Wartezimmer mit anderen Viren infizieren, die die Folgen der eigentlich harmlosen Erkältung dramatisch verschlimmern. Hat es einen erwischt, sollte zudem auf Sport und Stress jeglicher Art verzichtet werden, damit der Körper sich in aller Ruhe um die Bekämpfung der Krankheit kümmern kann. Ein guter Rat ist es zum Beispiel, sich bei einem heißen Bad einmal so richtig zu entspannen und neue Kraft zu tanken. Außerdem aktiviert ein ausgiebiges Bad die Körperabwehr und sorgt für eine noch schnellere und effektivere Bekämpfung der Krankheit. Zusätzlich gilt es, sämtliche Schleimhäute zu schonen. Dazu gehört unter anderem auch der Verzicht auf Zigaretten. Das Einnehmen von Flüssigkeiten ist ebenso wichtig, um schnell wieder auf den Beinen zu sein.
Das Gegenteil zur leichten Erkältung ist die schwere Erkältung. Sie tritt in der Regel sehr selten auf. Leidet man unter einer solchen schweren Erkrankung, plagen den Betroffenen ein starkes Krankheitsgefühl, Fieber über 38,5° C sowie hartnäckige Kopf- oder Ohrenschmerzen. In diesem Fall ist ein Besuch beim Hausarzt sehr empfehlenswert. Verzichtet man auf ärztliche Hilfe, können sich die Folgen der Krankheit schnell ausweiten. Keiner braucht vor einer solchen Untersuchung bzw. Behandlung Angst zu haben, denn die Untersuchung besteht lediglich aus einem Blick in Rachen, Nasennebenhöhlen, Ohren und Lunge.
Durch diese kurze und unbelastende Untersuchung erfährt der Arzt schnell, ob es sich wirklich um etwas Ernsthafteres handelt oder ob man sich die schwere Erkältung doch nur eingeredet hat. Bevor man zu Antibiotika greift, sollte man seinen Hausarzt erst einmal genau um Rat bitten. Es sollte nämlich stets beachtet werden, dass ein solches Antibiotikum beinahe alles zerstört. Von vielen Ärzten wird geraten, ein Antibiotikum nur im Ernstfall zu verwenden und nicht bei einfachen Krankheiten, wie etwa bei einer Erkältung.
Zudem sollte man sich möglichst gegen die gefährliche Virusgrippe (Influenza) impfen lassen. Eine solche Impfung ist relativ schnell erledigt und bietet relativ sicheren und zuverlässigen Schutz. Durch eine Grippeimpfung kann eine Schutzrate von 40–80 % erreicht werden. Ältere Menschen (ab 60 Jahren), Menschen, die im Pflegebereich arbeiten, oder viel Kontakt mit Kunden haben, sollten jedes Jahr eine Grippeimpfung durchführen lassen. Einem Rentner kann es in der Regel schneller passieren, sich zu infizieren, und eine Krankenschwester ist regelmäßig in Kontakt mit kranken Personen, die sie eventuell anstecken könnten. Dazu gehören zum Beispiel auch Lehrer. Bezahlt wird diese Impfung von den Krankenkassen.
Autoren & Experte: Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V. Journalist: Horst K. Berghäuser Heilpraktiker: Felix Teske Literatur, Quellen und Verweise: Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin Thieme Verlag Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie Grönemeyers Buch der Gesundheit Hallesche Krankenversicherung