Chrom

Chrom

Chrom – Das Spurenelement zur Unterstützung des Stoffwechsels

Chrom ist ein essentielles Spurenelement, das dem Körper täglich mit der Nahrung zugeführt werden muss, da der Körper es nicht selbst herstellen kann. Chrom erfüllt äußerst wichtige Aufgaben im Körper, insbesondere Diabetiker profitieren von diesem Spurenelement, denn Chrom ist für die Funktion des Bauchspeicheldrüsenhormons Insulin zuständig. Chrom unterstützt Insulin dabei, den Blutzuckerspiegel zu senken. Weitere Aufgaben liegen im Bereich des Stoffwechsels. Außerdem unterstützt Chrom die Schilddrüsenfunktion und die Produktion körpereigener Eiweiße. Für die Erhaltung von Hornhaut und Augenlinse ist Chrom ebenfalls unverzichtbar. Chrom kommt im menschlichen Körper vor allem in der Leber, Milz, in den Knochen und im Fett vor. Nach langjähriger Einnahme wird Chrom im Herz, in den Nieren, aber auch in den Muskeln eingelagert. Chrommangel an sich ist ein recht seltenes Phänomen. Bei gesunden Menschen kommt er in der Regel nicht vor. Dasselbe gilt auch für eine Überversorgung mit Chrom. Unter gewöhnlichen Umständen und im Rahmen der Ernährung ist eine Chromvergiftung nicht möglich. Allerdings können andere Umstände eine Chromvergiftung hervorrufen, doch dazu später mehr.

Chrom ist ein so genanntes Ultraspurenelement, mit weniger als 1mg Tagesbedarf

Chrom zählt zu den so genannten Ultraspurenelementen, da hier der empfohlene Tagesbedarf unter 1 Milligramm liegt. Jugendliche und sonst gesunde Erwachsene haben einen Tagesbedarf zwischen 30 und 100 µg. Um den genauen Chrombedarf bestimmten zu können, sind Haaranalysen erforderlich. Diese Haaranalysen stellen die beste Methode dar, den Gehalt an Mineralstoffen und Spurenelementen im Körper genau zu bestimmen. So kann auch ein Mangel, oder ein Überschuss an diesen Stoffen festgestellt werden. Schwangere und stillende Mütter haben eventuell einen etwas erhöhten Bedarf an Chrom. Dies sollte jedoch unbedingt von einem Arzt (Gynäkologe) festgestellt werden. Die zusätzliche Einnahme von Chrompräparaten ist in der Regel nicht zwingend erforderlich, meist reicht es aus, etwas mehr Fleisch (Muskelfleisch), oder Innereien, wie Leber zu verzehren, um den Bedarf zu decken.

Nahrungsmittel, die Chrom enthalten

Als wichtigste Chromlieferanten zählen tierische Nahrungsmittel, darunter insbesondere Innereien, wie Leber, Nieren, Herz, etc. sowie Muskelfleisch. Den täglichen Chrombedarf kann man über die normale Ernährung mühelos decken. Weitere wichtige Chromlieferanten sind:

  • Bierhefe
  • Vollkornprodukte
  • Brauner Zucker
  • Pfeffer
  • Hülsenfrüchte
  • Schokolade
  • Honig
  • Cerealien
  • Käse
  • Kleie
  • Samen und Keimlinge

Im Gegensatz zu braunem Zucker und zum Vollkornmehl enthalten weißer (raffinierter) Zucker und Weizenmehl fast gar kein Chrom.

Chrommangel – Symptome und Ursachen

Bei gesunden Menschen, mit einer gesunden Ernährung tritt Chrommangel so gut wie nie auf. Als Ursache für einen eventuellen Chrommangel kann eine künstliche Ernährung in Betracht gezogen werden, vor allem, wenn diese über längere Zeit durchgeführt wird. Auch Störungen des Zuckerstoffwechsels können zum einen Chrommangel verursachen, zum anderen tritt hier ein Beschwerdebild auf, das stark dem von Diabetes ähnelt. Chrommangel macht sich auf eine vielfältige Art bemerkbar. Zu den allgemeinen Symptomen zählen unter anderem Verwirrtheit, Nervosität, Reizbarkeit, Konzentrationsstörungen, Depressionen, vermehrtes Wasserlassen, Muskelschwäche, Juckreiz und Gewichtsverlust. Chrommangel lässt sich am besten durch eine Haaranalyse feststellen. Eine Blutuntersuchung gibt kaum Aufschluss über einen eventuell bestehenden Chrommangel.

Vergiftung durch zu viel Chrom?

Im Rahmen einer normalen Ernährung tritt Chromvergiftung nie auf. Auch dann nicht, wenn man relativ häufig stark chromhaltige Nahrungsmittel verzehrt. Vielmehr kommen hier eher berufsbedingte Umstände infrage. Menschen, die über längere Zeit mit sechswertigem Chrom zu tun haben, können nach einiger Zeit Vergiftungserscheinungen entwickeln. Chrom ist vor allem im Zement enthalten. Außerdem sind Personen gefährdet, die in Färbereien, Gerbereien oder in der Galvanik arbeiten. Hier schwirren Partikel von Chromstaub in der Luft, die man im Rahmen der ausgeübten Tätigkeit einatmet. Sechswertiges Chrom ist zudem in Holzschutzmitteln und in Insektenvernichtungsmitteln vorhanden. Das Hantieren mit solchen Stoffen kann unter Umständen zu einer Chromvergiftung führen. In der Medizin wird zwischen akuter und chronischer Chromvergiftung unterschieden.

Zu einer akuten Vergiftung kann es kommen, wenn Chromstaub über mehrere Stunden eingeatmet wird. Hier kommt es zu starken Nasenblutungen kommen. Auch sind wässriges Nasensekret, Asthma, Pneumokoniose, und Bronchitis oft die Symptome, bzw. die Folge akuter Chromvergiftung. Chromsalze – oral eingenommen – verursachen schwere Verätzungen im Rachenbereich, und im Magen-Darm-Bereich. Heftiges Erbrechen, Durchfälle und kolikartige Schmerzen sind hier die Folge. Unter Umständen und ohne ärztliches Handeln können allein diese Beschwerden zu Schockzuständen und auch zum Tode führen. Chronische Chromvergiftung kommt meist in gefährdeten Berufsgruppen vor. Auch hier sind die Beschwerden mannigfaltig. Von der „einfachen“ Bronchitis, über Allergien bis hin zum Krebs reichen die Folgeerkrankungen. Therapiemöglichkeiten gibt es, in erster Linie gilt es, den Kontakt mit Chrom, bzw. mit Chromstaub zu vermeiden. Ansonsten richten sich die Therapiemaßnahmen nach den Symptomen.



Autoren & Experte:
Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V.
Journalist: Horst K. Berghäuser
Heilpraktiker: Felix Teske

Literatur, Quellen und Verweise:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin
Thieme Verlag
Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie
Grönemeyers Buch der Gesundheit
Hallesche Krankenversicherung

Letzte Änderungen auf dieser Seite fanden am 18.03.2019 statt.


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