Jeder kennt bestimmt das Gefühl, wenn der Magen schmerzt und Blähungen einen plagen. Im schlimmsten Fall können auch noch Übelkeit und Erbrechen hinzukommen. Diese öfters wiederkehrenden Beschwerden, die in einigen Fällen auch ohne einen Nachweis von organischen Ursachen auftreten können, lassen sich unter dem Begriff Dyspepsie zusammenfassen.
Warum leidet man unter diesen Beschwerden?
Die Beschwerden werden in den meisten Fällen durch eine Lebensmittelunverträglichkeit oder ein Ungleichgewicht der Verdauungssäfte ausgelöst.
Wie Nahrungsreste zu Blähungen, Vollegefühl und Magendrücken führen können
Sobald die Verdauungsenzyme und die Gallenflüssigkeit nicht in ausreichendem Maße vorhanden sind, dann kann es passieren, dass die Nahrungsbestandteile unzureichend aufgespalten bzw. verdaut werden. Die Gallensäure, die sich in der Gallenflüssigkeit befindet, nimmt dabei eine wichtige Funktion ein. Sie sorgt dafür, dass schlecht lösliche Nahrungsbestandteile in kleinste Partikel aufgespalten werden. Somit können die Verdauungsenzyme die einzelnen Bestandteile besser abbauen. Hinzu kommt, dass die Gallenflüssigkeit viele für den Körper schädliche Stoffe abtransportiert. Sind diese Funktionen gestört, so kann es zu Beschwerden im Magen und Darmbereich kommen.
Wie kann mir der Arzt dabei helfen?
Der Arzt stellt Fragen zu den eigenen Ernährungsgewohnheiten und zu den Medikamenten, die evtl. eigenommen werden. Besteht der Verdacht auf eine mögliche Lebensmittelunverträglichkeit, so kann das Führen eines Ernährungstagebuches sehr hilfreich sein. Dadurch kann festgestellt werden, welche Speisen bzw. Getränke nicht vertragen werden.
Welche Arzneien helfen bei Blähungen, Völlegefühl und Magendrücken?
Bei stärkeren Beschwerden können auch weiteren Untersuchen z.B. Blut- oder Stuhluntersuchungen angeordnet werden, um vielleicht doch einen Hinweis auf eine organische Ursache zu finden.
Wie kann ich mir selbst helfen?
– durch gesundes Essen und viel Sport kann die Verdauung angeregt werden.
– Kaffee, Nikotin und Alkohol können die Darmfunktionen beeinträchtigen. Somit sollten diese Produkte nur in geringen Maßen zu sich genommen werden.
– Stress und Nervosität beim Essen sowie sehr große Nahrungsmengen sollten vermieden werden.
– Reichhaltige Malzeiten am Abend sollten ebenfalls vermieden werden, da durch geringe Bewegungsaktivität auch der Darm nicht angeregt werden kann.
Was kann aus der Apotheke helfen?
Bei Blähungen helfen besonders Inhaltsstoffe aus der Artischocke. Sie regen die Produktion der Verdauungsenzyme an und leisten somit Unterstützung für das Verdauungssystem. Sie fördern außerdem den Gallenfluss und wirken gegen Krämpfe.
Sodbrennen wird vor allem durch Mittel wie zum Beispiel Simeticon oder Dimeticon gelindert. Bei Verdauungsbeschwerden können auch pflanzliche Stoffe helfen wie zum Beispiel Enzian, Wermut oder Tausendgüldenkraut. Anis, Fenchel, Kamille, Koriander, Kümmel und Pfefferminze sorgen auch für eine Durchblutung der Darmschleimhaut. Curcuma und Ingwer wirken der Übelkeit entgegen und fördern die Linderung von Gallenblasenentzündungen. Beim Auftreten von Störungen in der Leber und damit verbundenen Krämpfen lindern Präparate mit Butylscopolamin die Schmerzen. Eine unterstützende Funktion können auch Arzneitees mit Löwenzahn, Boldoblättern, Mariendiestelfrüchten, Gelbwurz, Kümmel und Pfefferminze übernehmen.
Autoren & Experte: Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V. Journalist: Horst K. Berghäuser Heilpraktiker: Felix Teske Literatur, Quellen und Verweise: Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin Thieme Verlag Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie Grönemeyers Buch der Gesundheit Hallesche Krankenversicherung