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Zahnzwischenräume

Zahnzwischenräume
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Zahnzwischenräume rein halten

Speisereste zwischen den Zähnen sind für viele Zähne oft der Beginn einer kariösen Erkrankung. Wenn die Rückstände nicht schnell und gründlich entfernt werden, können ihre Zersetzungsgifte den Zahnschmelz angreifen und zerstören. Findet dieser Prozess in Zahnfleischnähe statt, kann es darüber hinaus zu ernsthaften Zahnfleischentzündungen kommen. Unangenehmer Mundgeruch ist eine weitere natürliche Folge. Bei richtiger Pflege der Zahnzwischenräume können all diese Unannehmlichkeiten allerdings vermieden werden. Deshalb lohnt sich zwei- bis dreimaligetägliche Pflege besonders dieser sensiblen Stellen, die von Zahnbürsten nur schwer erreicht werden. Zahnprophylaxe – ganz bequem im heimischen Badezimmer.

Eine Zahnzwischenraumbürste zum Säubern der Zahnzwischenräume

Jeder hat das schon einmal erlebt. Das Essen im Restaurant war vorzüglich. Aber zwischen den letzten beiden Zähnen hängen einige Fleischfasern fest. Das ist nicht nur unangenehm. Es lenkt auch vom Gespräch ab. Zunge oder Finger sind ständig versucht, den Störenfried zu entfernen, was aber nicht gelingt. Eine kleine Zahnzwischenraumbürste in der Tasche, ein Gang zur Toilette, und das Problem ist schnell erledigt. Damit bleibt den beiden betroffenen Zähnen erspart, dass die Fleischfasern sich langsam zersetzen und dem Zahnschmelz Schaden zufügen. Nicht nur in Notfällen, sondern mindestens zweimal täglich sollte die kleine Bürste sorgfältig während der Zahnpflege eingesetzt werden. Sie hilft, Karies und Parodontose vorzubeugen. Die handelsüblichen Bürsten unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht. Alle Bürsten bestehen aus einem Griff und einem Draht, an dem die Borsten befestigt sind. Es gibt sie mit biegsamen Drähten, kurzen und längeren Griffen, verschiedenen Borstenstärken von sehr weich bis hart. Welche Bürste die richtige ist, hängt von der Größe der Zahnzwischenräume ab.

Bei unterschiedlich weit auseinander stehenden Zähnen kann es Sinn machen, unterschiedliche Bürsten zu verwenden. Für empfindliches Zahnfleisch sind Bürsten mit sehr weichen Borsten deutlich geeigneter als die harten, die das Zahnfleisch nur unnötig reizen würden. Die Bürsten werden vorsichtig zwischen die Zähne geschoben und wieder herausgezogen. Hin- und Herziehen wäre falsch. Damit würde die Plaque nur verteilt, aber nicht entfernt werden. Niemals sollte die Bürste nach einander in mehreren Zwischenräumen eingesetzt werden. Sie muss vielmehr nach nur einer Zwischenraumreinigung unter fließendem Wasser abgespült werden.

Zahnseide und Munddusche – weitere Helfer für die Zahnzwischenräume

Was Zahnbürste und Zahnzwischenraumbürste nicht schaffen, erledigt die Zahnseide, die ebenfalls zum festen Bestandteil der Mundpflege gehören sollte. Mit dem dünnen Faden werden auch die unzugänglichsten Stellen zwischen den Zähnen und unterhalb des Zahnfleischsaumserreicht. Wichtigstes Ziel auch dieses Reinigungsetappe ist es, selbst geringste Plaquereste zu entfernen und den Zahnzwischenraum dadurch von Bakterien oder sich zersetzenden Speiseresten freizuhalten. Zahnseide wird in unterschiedlichen Materialien angeboten.

Das aus mehreren Fäden bestehende Nylongarn, das es gewachst oder ungewachst und in mehreren Geschmacksrichtungen gibt, eignet sich nicht für enge Zwischenräume. Durch die Reibung reißen die Fäden leicht. Einfädige Seide ist an diesen Stellen genau das Richtige. Etwa 45 Zentimeter des Garns werden um die Zeigefinger beider Hände gespannt. Zwischen den Fingern sollte ein Abstand von etwa zweieinhalb Zentimetern liegen. Dieses kurze Stück wird nun vorsichtig zwischen die Zähne und Richtung Zahnhals geführt. Mit leichten Auf- und Abbewegungen verschwindet auch der letzte Rest Belag. Für jeden Zwischenraum ist ein neuer Faden nötig.Mundduschen sind bestens geeignet, die Mundhöhle nach der gründlichen Zahn- und Zungenreinigung noch einmal von lockeren Plaqueresten zu befreien.

Die Munddusche kann aber nicht die Zahnbürste ersetzen. Auf keinen Fall sollte eine Munddusche bei Entzündungen in der Mundhöhle eingesetzt werden. Der Wasserstrahl, der mit recht hohem Druck ausgestoßen wird, könnte Krankheitserreger aus den entzündeten Stellen durch die Mundhöhle wirbeln. Sie könnten sich am Zahnfleischsaum festsetzen und dort zu erheblichen neuen Entzündungen führen. Aber auch für die bereits vorhandenen Wunden ist eine Behandlung mit der Munddusche nicht ratsam. Der harte Wasserstrahl könnte die Wunde vergrößern. Mundduschen gibt es in vielfältiger Auswahl auf dem Markt. In jedem Fall lohnt sich ein Leistungs- und Preisvergleich. Normale Duschen kosten zwischen 29,00 und 98,00 Euro. So genannte Dentalcenter, in denen auch Zahnbürsten und gelegentlich auch die Zungenreiniger enthalten sind, werden zwischen 100 und 200 Euro angeboten.



Autoren & Experte:
Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V.
Journalist: Horst K. Berghäuser
Heilpraktiker: Felix Teske

Literatur, Quellen und Verweise:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin
Thieme Verlag
Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie
Grönemeyers Buch der Gesundheit
Hallesche Krankenversicherung

Letzte Änderungen auf dieser Seite fanden am 18.03.2019 statt.


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