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Windeldermatitis bei Säuglingen

WindeldermatitisNicht selten leiden Säuglinge im ersten Lebensjahr unter Reizungen und einer wunden Haut in der Windelregion. Was zunächst mit leichten Rötungen beginnt, kann innerhalb kurzer Zeit zu Hautausschlag mit Pusteln, Bläschen und nässenden Wunden führen und breitet sich häufig auch auf Beine, Bauch und Rücken aus.

Dies können die Ursachen einer Windeldermatitis sein

Die Ursachen können vielfältig sein. Meist handelt es sich um eine Hautreizung durch einen zu hohen pH-Wert im Urin. Dies kann beispielsweise durch den Verzehr von Fruchtsäften und Zitrusfrüchten verursacht werden oder auch wenn die stillende Mutter zu stark gewürzte Speisen zu sich nimmt. Häufig kommt es in den Windeln auch zu Wärmestauungen, da diese nur wenig Luft an die Haut lassen. Auch die Reibung der feuchten Windel an der empfindlichen Haut des Babys kann die Haut schädigen und macht sie darüber hinaus anfällig für Infektionen durch Pilze oder Bakterien (häufig ist der Darmpilz Candida albicans, der zu starken Entzündungen führen kann). Möglich sind ebenfalls Unverträglichkeiten bestimmter Waschmittel und Pflegeprodukte oder der Inhaltsstoffe der Windel (letzteres ist allerdings selten).

Die richtige Behandlung eines Windelausschlags


Bei der richtigen Pflege kann sich der Ausschlag schon innerhalb weniger Tage zurückbilden. Wichtig ist hierbei, das Baby möglichst sofort zu wickeln, wenn die Windel feucht ist – die Windeln sollten mindestens alle drei bis vier Stunden gewechselt werden. Bei der Reinigung und Pflege der Haut sollte auf Mittel mit Duft- und Konservierungsstoffen verzichtet werden – besser ist die Verwendung von warmem Wasser und weichen feuchten Tüchern. Das Baby muss vor dem Wickeln gründlich abgetrocknet werden (die Handtücher sollten mit Kochwäsche gereinigt werden). Sanfte Öle (z.B. Oliven- oder Mandelöl) pflegen die Haut zusätzlich, während Puder eher weitere Reizungen verursachen können. Auch Zinksalben sind gut zum Schutz der Babyhaut geeignet, da sie Feuchtigkeit abweisen. Sollte die Unverträglichkeit eines bestimmten Windeltyps festgestellt werden, empfiehlt es sich, die Windelmarke zu wechseln.

Falls es trotz gründlicher Pflege nicht zu einer Verbesserung des Gesundheitszustandes kommt oder sich der Ausschlag weiter ausbreitet, ist ein Kinderarzt aufzusuchen. Insbesondere wenn Fieber auftritt, ist ein Arztbesuch unerlässlich, da dies ein Symptom für eine ernsthafte Bakterieninfektion sein kann.

Meist werden die betroffenen Hautstellen mit desinfizierenden und schützenden Pflegemitteln behandelt, die das Eindringen von Urin und Stuhl in die Wunden verhindern. Sollte es bereits zu einer Pilz- oder Bakterieninfektion gekommen sein, wird diese mit Salben (Antimykotika oder Antibiotika) oder (seltener) mit Tabletten behandelt. Eine Behandlung mit Kortison erfolgt nur in besonders schweren Fällen. Für eine schnellere Heilung und Schutz vor neuen Reizen kann es auch helfen, das Kind so oft wie möglich ohne Windel herumkrabbeln und -strampeln zu lassen, sodass genug Luft an die Haut gelangt.



Autoren & Experte:
Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V.
Journalist: Horst K. Berghäuser
Heilpraktiker: Felix Teske

Literatur, Quellen und Verweise:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin
Thieme Verlag
Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie
Grönemeyers Buch der Gesundheit
Hallesche Krankenversicherung

Letzte Änderungen auf dieser Seite fanden am 18.03.2019 statt.


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