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Hepatitis B

Hepatitis B

Hepatitis B – Übertragung der Erkrankung durch Geschlechtsverkehr

Hepatitis B ist eine schwere Erkrankung der Leber, die durch ein spezielles Virus hervorgerufen wird. Die Übertragung des Hepatitis-B-Virus erfolgt in erster Linie beim ungeschützten Geschlechtsverkehr, es ist jedoch auch eine Ansteckung über andere Körperflüssigkeiten möglich. Die Inkubationszeit kann bis zu sechs Monate betragen, so dass der Betroffene meistens lange Zeit nichts von der Infektion bemerkt. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen sich ein paar unspezifische Symptome bereits nach einigen Wochen zeigen. Bei rund zehn Prozent der Patienten geht die Hepatitis B in eine chronische Variante über, die häufig von schweren Komplikationen begleitet wird.

Es gibt eine Schutzimpfung, so dass einer Erkrankung auch vorgebeugt werden kann. Bei der Hepatitis B handelt es sich um eine meldepflichtige Erkrankung, bei welcher die Zellen der Leber zerstört werden, was zu Problemen mit der Organfunktion führen kann. Weltweit sind etwa fünf bis sieben Prozent der Menschen mit dem Hepatitis-B-Virus infiziert, überwiegend ist die Bevölkerung in Südostasien, dem Pazifik, in Zentralafrika sowie in Ost- und Südeuropa betroffen. In Deutschland leiden rund 500.000 Menschen an einer chronischen Hepatitis B. Wenn diese Infektion nicht behandelt wird, droht im weiteren Verlauf eine Leberzirrhose oder gar eine Krebserkrankung der Leber. Der behandelnde Arzt ist verpflichtet, die Erkrankung sofort zu melden, auch wenn der Patient nicht unter besonderen Beschwerden leidet.

Ursachen der Hepatitis B: Virusinfektion der Leber

Das Hepatitis-B-Virus, welches für die Krankheit verantwortlich ist, gehört zu den so genannten doppelsträngigen DNA-Viren, die zur Familie der Hepadnaviren zählen. Das Virus ist nur von Mensch zu Mensch übertragbar, nämlich über Körperflüssigkeiten wie Sperma, Blut, Speichel, Muttermilch oder Tränenflüssigkeit. Wenn diese Körperflüssigkeiten mit eine Wunde oder Schleimhäuten in Kontakt kommen, kann eine Übertragung der Erreger stattfinden, denn bereits kleinste Menge an Körperflüssigkeit reichen dafür aus. Besonders verunreinigte Spritzen oder Tätowiernadeln können in diesem Fall zu besonders gefährlichen Instrumenten werden. Bei bis zu 70 Prozent der Betroffenen erfolgt die Ansteckung mit Hepatitis B jedoch beim Geschlechtsverkehr.

Bei Operationen oder anderen medizinischen Eingriffen ist ein Übertragungsrisiko äußerst gering, da genügend Hygienemaßnahmen ergriffen werden. Dies gilt zumindest in den Industrienationen, da die hygienischen Voraussetzungen in ärmeren Ländern teilweise wesentlich schlechter sind. Theoretisch kann der Erreger auch bei einer Bluttransfusion übertragen werden, doch auch hier ist das Risiko inzwischen sehr gering. Ein erhöhtes Risiko haben dagegen Drogenabhängige, medizinisches Personal und Dialyse-Patienten. Wer eine Reise ins Ausland plant, der sollte sich rechtzeitig beim Arzt informieren, ob eine Schutzimpfung Sinn machen würde. Falls keine Schutzimpfung vorgenommen wurde, sollte man Bluttransfusionen oder operative Eingriffe in einigen Ländern nur im äußersten Notfall durchführen lassen.

Symptome einer Hepatitis B Erkrankung

Die Symptome einer Hepatitis B sind sehr unterschiedlich und vor allem im Anfangsstadium eher unspezifisch. In rund einem Drittel der Fälle, kann der Betroffene überhaupt keine Symptome feststellen, so dass die Erkrankung gar nicht diagnostiziert wird. Anfangs können sich die Infizierten müde und abgeschlagen fühlen, sie verlieren eventuell an Gewicht, haben kaum Appetit und klagen häufig über Kopfschmerzen. Hinzu können noch Gelenk- und Muskelschmerzen, ein Druckgefühl im rechten Oberbauch, und in einigen Fällen auch Fieber, kommen. Später entwickeln sich bei etwa einem Drittel der Betroffenen Symptome einer Gelbsucht. Während der Urin wesentlich dunkler gefärbt ist, hat der Stuhlgang dann eine heller Farbe. Besonders typisch ist die Gelbfärbung der Haut und vor allem der Augen.

Diagnose Hepatitis B – Das müssen Betroffene beachten!

Die Symptome sind bei jedem Patienten unterschiedlich stark ausgeprägt, was in erster Linie vom allgemeinen Gesundheitszustand und dem Alter des Betroffenen abhängt. Wenn der körperliche Zustand ohnehin eher schlecht ist, kann es im Verlauf der Erkrankung immer wieder zu schweren Komplikationen kommen. Die Schilderung der Symptome werden dem Arzt im Anfangsstadium wenig Hinweise auf eine Hepatitis-B-Infektion geben, da sie sehr unspezifisch sind und denen einer normalen Virusinfektion entsprechen. Um eine Diagnose stellen zu können, müssen im Blut des Patienten spezielle Antikörper und Virusbestandteile nachgewiesen werden. Hierfür wurden ganz besondere Bluttests entwickelt, mit denen sich selbst nach Jahren noch eine Infektion mit dem Erreger nachweisen lassen.

Therapie einer Erkrankung an Hepatitis B

Bei einer akuten Hepatitis B können lediglich die Symptome behandelt werden. Der Patient sollte sich möglichst viel Ruhe gönnen, im Idealfall auch das Bett hüten, und darauf achten, die Leber nicht zusätzlich zu belasten. So sollte er auf Alkohol, Medikamente und Tabak möglichst ganz verzichten, damit die Leber sich erholen kann. Ganz anders sieht die Therapie dagegen bei der chronischen Variante aus, denn in diesem Fall entscheidet die Schwere der Infektion. Für die Behandlung der Erkrankung stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, aus welchen der behandelnde Arzt je nach Schweregrad die passenden auswählen kann. In vielen Fällen müssen mehrere Anläufe unternommen werden, da einige Betroffene gar nicht auf bestimmte Medikamente ansprechen, oder es nach einer gewissen Zeit zu einer Gewöhnung kommen kann. Deshalb muss ein Infizierter regelmäßig einen Arzt konsultieren, um den Verlauf der Erkrankung und den Heilungserfolg zu kontrollieren. In seltenen Fällen kann die Leber während der Erkrankung komplett versagen, so dass eine Lebertransplantation unumgänglich ist.

Eine akute Hepatitis B heilt in den meisten Fällen von selbst aus, wenn der Patient die ärztlichen Anweisungen einhält. Aber auch in diesem Fällen bleibt der Erreger ein Leben lang in den Leberzellen, so dass die Erkrankung jederzeit wieder aufflammen kann. Es gibt auch eine besonders schwere Form der akuten Hepatitis B, die sogar tödlich verlaufen kann. Allerdings kommt diese Variante lediglich in 0,5 bis einem Prozent der Fälle vor. Die Forschung arbeitet derzeit an verschiedenen neuen Therapieformen, die eine bessere Behandlung ermöglichen sollen.



Autoren & Experte:
Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V.
Journalist: Horst K. Berghäuser
Heilpraktiker: Felix Teske

Literatur, Quellen und Verweise:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin
Thieme Verlag
Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie
Grönemeyers Buch der Gesundheit
Hallesche Krankenversicherung

Letzte Änderungen auf dieser Seite fanden am 18.03.2019 statt.


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