Hepatitis A – Entzündung der Leber durch Befall des HAV Virus
Bei der Hepatitis A handelt es sich um eine Entzündung der Leber. Diese Entzündung wird durch das Virus HAV hervorgerufen, das Hepatitis-A-Virus. Dieses Virus wird vor allem durch Lebensmittel übertragen, in welchen es enthalten ist oder durch Trinkwasser. Die Übertragung ist jedoch auch durch Schmierinfektionen möglich, was eine Ausbreitung der Krankheit in mangelhaften, hygienischen Verhältnissen stark begünstigt. Wenn die Krankheit ausgebrochen ist und überwunden wurde, ist der Patient lebenslang gegen Hepatitis A immun. Die Infektion verläuft unbemerkt und die Inkubationszeit dauert ungefähr zwei bis sieben Wochen. Wie lange es von der Infektion bis zum Ausbruch der Krankheit dauert, hängt vom körperlichen Allgemeinzustand ab. In den westlichen Industrieländern ist die Krankheit inzwischen eher selten. Sehr häufig kommt sie jedoch in Algerien, Indien, Südamerika, Westafrika, Mexiko und im Nahen und Mittleren Osten vor. Viele Reisende infizieren sich in den entsprechenden Ländern mit der Hepatitis A. In Deutschland infizieren sich vor allem Kinder im Alter von fünf bis zehn Jahren mit der Hepatitis A.
Ursachen der Hepatitis A Erkrankung
Die Hepatitis A wird durch das Virus HAV ausgelöst. Das Virus breitet sich in der Leber aus und sorgt dort für eine Entzündung. Ausgeschieden wird es über den Darm, aus diesem Grund kann es zu Schmierinfektionen kommen, wenn die Hygienemaßnahmen nicht ausreichend durchgeführt werden. Übertragen wird es in diesen Fällen durch den direkten Personenkontakt oder durch das Berühren von Lebensmitteln und über die Nahrung mit aufgenommen wird. Auch der menschliche Speichel und der Urin können die Infektion im direkten Personenkontakt übertragen.
Drogenabhängige übertragen sich das Virus ebenfalls gegenseitig, wenn sie eine Spritze gemeinsam nutzen. Rohe Muscheln und Schalentiere tragen das Virus häufig mit sich, sofern sie aus Gewässern stammen, die mit Fäkalien verseucht sind. Mangelnde hygienische Bedingungen sind in der Regel die Übertragungsursachen.
Typische Hepatitis A Symptome beim Menschen
Die Infektion mit Hepatitis A verläuft unbemerkt und je nach körperlicher Verfassung des Patienten benötigt das Virus zwischen zwei und sieben Wochen, bis es ausbrechen kann – die so genannte Inkubationszeit. Während der Inkubationszeit kann es jedoch bereits an andere Personen übertragen werden. Sobald die Krankheit ausbricht, macht sie sich mit Symptomen wie Durchfall, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Appetitlosigkeit, aber auch einer allgemeinen Abgeschlagenheit und vor allem mit Gelbsucht bemerkbar. Häufig leidet der Patient auch unter starker Müdigkeit und Schmerzen in den Gelenken, Erbrechen und Fieber sind Begleiterscheinungen. Da die Hepatitis A die Leber befällt, leiden die meisten Patienten auch unter einem starken Druckgefühl im rechten Oberbauch. Die Gelbsucht macht sich mit einer dunklen Färbung des Urins bemerkbar. Der Stuhlgang ist ungewöhnlich hell. Das Innere des Auges wird gelb und auch die Haut färbt sich gelblich. Die Symptome verschwinden, je nach körperlichem Allgemeinzustand, nach zwei bis vier Wochen von alleine.
Fachärztliche Diagnose der Hepatitis A
Die Diagnose einer Hepatitis A ist relativ einfach, da die Symptome deutlich sind. Die Gelbfärbung der Haut und der Augen sind eindeutige Hinweise auf eine Gelbsucht. Der helle Stuhlgang und der dunkel eingefärbte Urin sind weitere Symptome, die eine sichere Diagnose ermöglichen. In einer Ultraschalluntersuchung lässt sich eine deutliche Vergrößerung von Milz und Leber erkennen. Über eine Blutentnahme und eine anschließende Laborauswertung werden die Antikörper und Leberwerte bestimmt. Wird die Hepatitis A eindeutig diagnostiziert, muss sie nach dem Infektionsschutzgesetz gemeldet werden. Die Meldepflicht besteht allerdings auch bei einem begründeten Verdacht auf Hepatitis A.
Therapie von Hepatitis A – Erkrankung ist meldepflichtig
Grundsätzlich verschwindet die Hepatitis A von alleine. Trotz allem muss der Arzt in die Therapie mit einbezogen werden, da diese Krankheit meldepflichtig ist. Auch das Abheilen und die endgültige Genesung müssen gemeldet werden. Der Arzt wird zu strenger Bettruhe raten. Die Ernährung sollte auf fettarme Kost umgestellt werden. Unter keinen Umständen darf Alkohol konsumiert werden. Hygienemaßnahmen müssen streng eingehalten werden. In der Regel verbringen Hepatitis-A Infizierte ihre Genesungsphase im Krankenhaus. Ärzte und Pfleger achten auf die Hygienemaßnahmen. Die Patienten sind abgesondert von anderen Patienten unterzubringen. Es gibt keine Medikamente gegen die Hepatitis A. Medikamente können höchstens verabreicht werden, um die Symptome zu lindern. Einer Hepatitis A kann man mit einer Impfung vorbeugen. Diese Impfung sollte man grundsätzlich vornehmen lassen, wenn man in Länder reisen möchte, in welchen die Gefahr der Infizierung bestehen könnte.
Verlauf einer Erkrankung an Hepatitis A
Die Hepatitis A ist zwar meldepflichtig und gilt als Seuche, jedoch verläuft sie in der Regel gutartig und ruft keine weiteren Komplikationen hervor. Nur sehr selten wird die Krankheit lebensbedrohlich und führt tatsächlich zum Tod. In diesen Fällen treten weitere Entzündungen auf wie beispielsweise eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse, der Herzmuskulatur oder der Lunge. Wer an dieser Krankheit erkrankt ist und sie überwunden hat, ist für den Rest seines Lebens immun dagegen. Unangenehm im Verlauf der Hepatitis A ist die Meldepflicht bei den Behörden und die Absonderung von anderen Patienten um eine weitere Verbreitung zu vermeiden. Ebenso unangenehm im Verlauf sind die Symptome, jedoch können hierfür Medikamente wie beispielsweise Schmerzmittel oder Mittel gegen Durchfall verabreicht werden, um diese einzudämmen.
Die Schutzimpfung gegen Hepatitis A wird vor allem Reisenden in betroffene Länder empfohlen, aber auch medizinischem Personal, Homosexuellen und den Beschäftigten in der Kanalisation oder der Klärwerke. Drei Impfungen sorgen für zuverlässigen Impfschutz über eine Dauer von etwa zwölf Jahren. Inzwischen sind auch Kombinationsimpfungen möglich, die auch gegen Typhus immunisieren. Daneben zählen, speziell in betroffenen Ländern, die ausreichende Durchführung von Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Waschen der Hände. Obst und Gemüse sollten gründlich gewaschen werden, offene Lebensmittel sollten keinesfalls verzehrt werden. In betroffenen Ländern gilt ebenfalls das Gebot, niemals Leitungswasser zu trinken. Die Gefahr der Infektion kann auch in Eiswürfeln lauern.
Autoren & Experte: Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V. Journalist: Horst K. Berghäuser Heilpraktiker: Felix Teske Literatur, Quellen und Verweise: Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin Thieme Verlag Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie Grönemeyers Buch der Gesundheit Hallesche Krankenversicherung