Die Aufnahme von Lebensmitteln beginnt bekanntlich im Mund. Dort werden sie durch die Zähne zerkleinert und gelangen anschließend in den Magen. Die Mundhygiene ist ein entscheidender Faktor, um gesunde Beißerchen zu haben. Aber auch der regelmäßige Gang zum Zahnarzt (praxisdrschrott.de) darf nicht fehlen. Im besten Fall werden so Probleme frühzeitig erkannt und können ohne langfristige Schäden behoben werden. Man selbst hat großen Einfluss darauf, aber eben nicht auf alles. Ein gutes Beispiel sind Fehlstellung der Zähne beziehungsweise des Kiefers, die je nach Ausprägung behandelt werden müssen. In der Fachsprache spricht man auch von Anomalien.
Ein kleiner Ausschnitt aus den möglichen Fehlstellungen
Vergrößerte Frontzahnstufe: Die Liste bei Anomalien ist lang. Wenn beispielsweise der Oberkiefer zu groß, der Unterkiefer zu klein oder die oberen/unteren Schneidezähne nach innen gekippt sind, dann handelt es sich um eine vergrößerte Frontzahnstufe. Das heißt, dass die oberen und unteren Schneidezähne keinen Kontakt zueinander haben und deshalb die Abbeißfunktion nicht optimal ist. Die optische Beeinträchtigung ist einer der Folgen, eine Überbelastung der Zähne beziehungsweise des Zahnhalteapparates eine weitere.
Progenie: Bei einem normalen Überbiss beißen die oberen Frontzähne vor den unteren. Bei einer Progenie-Fehlstellung ist es genau anders, sie entsteht durch einen zu großen Unterkiefer. Die Ursache kann aber auch am Oberkiefer liegen, dessen Wachstum zurückgeblieben ist. Durch die Anomalie ist neben der Kaufunktion auch das Abbeißen eingeschränkt, außerdem werden die Vorderzähne ungünstig belastet.
Offener Biss: Beißt man zusammen und treffen die Zähne (sei es vorne oder an den Seiten) nicht aufeinander, dann ist von einem offenen Biss die Rede. Genauer gesagt geht es um den dadurch resultierenden Abstand, der je nach Patient größer beziehungsweise kleiner ausfallen kann. In den meisten Fällen betrifft es die Vorderzähne, die Gründe sind vielseitig. Zum Beispiel kann anomales Schlucken, eine Fehlfunktion der Zunge, ein längerer Nuckelgebrauch oder Daumenlutschen die Ursache sein. Durch den Abstand ist die Abbeißfunktion enorm eingeschränkt, zusätzlich kann es auch die Aussprache behindern. „Sigmatismus“ und „Lispeln“ sind zwei sehr weit verbreitete Folgen.
Tiefer Biss: Ein regulär geformtes Gebiss ist so aufgebaut, dass die oberen Schneidezähne beim Zusammenbeißen die unteren überlappen. Normal sind zwischen zwei und drei Millimeter. Ist das Überbiss stärker ausgeprägt, dann spricht der Zahnarzt vom tiefen Biss. In schwacher Form ist die Fehlstellung unproblematisch, bei einer extremen Ausprägung nicht. Dann kann es so weit kommen, dass die Gaumenschleimhaut durch die unteren Schneidezähne berührt und verletzt wird. Es können außerdem Beschwerden bei den Kiefergelenken entstehen, auch das Abbeißen und Kauen funktioniert nicht optimal. Werden die unteren Vorderzähne vollständig verdeckt, dann kommt der Begriff „Deckbiss“ zum Einsatz.
Eine kieferorthopädische Behandlung hilft
Werden Anomalien festgestellt, dann ist eine kieferorthopädische Behandlung notwendig. Diese kann ab dem 9. Lebensjahr eingesetzt werden, erfordert jedoch Geduld. Fehlstellungen von Zahn und Kiefer nehmen in der Regel Monate oder Jahre in Anspruch, die Erfolgsaussichten hängen von mehreren Faktoren ab. So spielt neben dem Zustand des Zahnhalteapparates auch die Mitarbeit des Patienten eine wichtige Rolle. Entscheidend sind vor allem die Kontrolltermine und eine umfangreiche Mundhygiene, wie sie vom Zahnarzt verordnet wurde. Die gute Nachricht ist aber: Viele Anomalien können durch eine kieferorthopädische Behandlung erfolgreich und langfristig korrigiert werden.
Autoren & Experte: Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V. Journalist: Horst K. Berghäuser Heilpraktiker: Felix Teske Literatur, Quellen und Verweise: Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin Thieme Verlag Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie Grönemeyers Buch der Gesundheit Hallesche Krankenversicherung