Der Fenchel – Mehr als eine Zutat beim Kochen
Seinen Ursprung hat der Fenchel in Südeuropa, wächst aber auch in Deutschland. Es wird zwischen den Bitter- und den Süßfenchel unterschieden. Unterscheiden kann man die beiden anhand ihrer Früchte. Während die Frucht des Bitterfenchels eher gelblich- bis grünlich-braun ist und stark würzig riecht, so ist die Frucht des Süßfenchels von der Farbe her heller und riecht nicht so stark würzig. Der Fenchel wächst aus dem Wurzelstock, auf etwa 1 bis 2 Meter hoch. Er besitzt einen glatten Stängel, welcher bläulich ist und gestreift. Fenchel ist eine zweijährige Pflanze. Die bläulichen Blätter des Fenchel sind daran zu erkennen, dass sie sehr dünn sind und gefiedert. Die Blüte des Fenchels nennt sich Doldenblüte, und blüht ab Juli in ihrem gelblichen Ton. Daraus wachsen Samen, welche ihre Reife im September erreichen.
Bei einigen Fenchelsorten wächst eine Knolle, in der Nähe des Bodens, welche als Gemüse essbar ist. Dieser Knollenfenchel wird bei Temperaturen zwischen 0 bis 5°C gelagert, bei einer Luftfeuchtigkeit von 90 bis 95%. Im Fenchel sind viele ätherische Öle enthalten, wie z.B. Fenchon, Myrcen und Limonen in der Frucht und Dillapiol, Myristicin und Anethol in der Wurzel. Außerdem enthält er Kieselsäure, Mineralsalze, Stärke, Vitamin A, B und C. Fenchel wächst auf mäßig trockenem, Basen- und Nährstoffreichen Löss- oder Lehmböden.
Heilwirkung des Fenchels
Die Geschichte des Fenchels als Heilpflanze beginnt bereits in der altchinesischen Heilkunde. Er wird seit einigen Jahrhunderten als Heilpflanze geschätzt. Die Früchte und die Wurzel des Fenchels werden vor allem zur Linderung von Husten und Blähungen angewandt. Die Knolle dient hauptsächlich zum Verzehr als Gemüse. Fenchel besitzt viele Heilwirkungen, z.B. wirkt er krampf- und schleimlösend, entspannend, tonisierend und antibakteriell. Er hilft bei Verdauungsschwäche, bei Bronchitis, Husten und Asthma. Ebenfalls hilft er bei Magen- und Kopfschmerzen, bei Schlaflosigkeit und Herzschwäche. Auch bei Beschwerden in den Wechseljahren hilft er und er ist Menstruationsfördernd und hilft gegen Unterleibskrämpfe. Daher trägt er auch den Namen „Frauenfenchel“.
Fenchel als heilsamer Tee bei Husten und Blähungen
In Form von Tee wirken der Fenchelsamen und die Wurzel gegen Blähungen und Husten. Bei stillenden Müttern kann Fenchel (ebenso wie Anis) die Milchbildung fördern. Bei Säuglingen wird Fenchel gern in Form von ätherischem Fenchelöl, als Mittel gegen Blähungen eingesetzt. Das Fenchelöl wird, verdünnt mit fettem Öl, auf den Bauch des Säuglings verrieben. Bei Kindern kann man Honig mit ätherischem Fenchelöl verdünnen, dies wirkt gegen Husten. Fenchel ist daher oft die erste Heilpflanze mit wir in Berührung kommen. Da viele junge Mütter Fenchel zur Förderung der Milchbildung zu sich nehmen, und Säuglingen der Fenchelöl auf der Brust verschmiert wird.
Autoren & Experte: Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V. Journalist: Horst K. Berghäuser Heilpraktiker: Felix Teske Literatur, Quellen und Verweise: Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin Thieme Verlag Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie Grönemeyers Buch der Gesundheit Hallesche Krankenversicherung