Diphtherie

Diphtherie

Diphtherie – Schwere Infektionserkrankung des Organismus

Die Diphtherie ist eine Infektionskrankheit, die man zwar aufgrund einer aktiven Schutzimpfung heutzutage größtenteils unter Kontrolle hat, die aber innerhalb gewisser Zeitperioden immer wieder auftritt und dabei durchaus auch Todesopfer fordert. So konnte man im Jahr 1920 allein in den USA noch 150.000 Fälle vonDiphtherie erfassen, von denen 15.000 einen tödlichen Verlauf aufwiesen, während sich Anfang der achtziger Jahre nur noch 24 Fälle und davon zwei Todesfälle ereigneten. Das Gefährliche an der Diphtherie ist die Toxinbildung des Bakteriums, welche zu Herzmuskelerkrankungen und Lähmungserscheinungen führen kann. Um dem interessierten Leser diese zu Recht gefürchtete Krankheit näher zu bringen, werden nun alle wichtigen Informationen in Bezug auf Diphtheriezur Verfügung gestellt.

Ursache der Diphtherie sind Bakterien

Für die Infektion mit der Diphtherie ist ein Bakterium mit dem Namen Corynebacterium diphtheriae verantwortlich, welches jedoch erst durch die Bildung von bestimmten Zellgiften wirklich den Ausbruch der Krankheit herbeiführt. Da das Bakterium nur im Menschen länger existieren kann, ist der Hauptweg der Infektion eine Ansteckung durch eine bereits erkrankte Person. Je nach Art der Diphtherie kann die Krankheit über eine Tröpfcheninfektion beim Husten, Niesen und auch Küssen übertragen werden, oder durch direkten Hautkontakt, wenn es sich um die sogenannte Hautdiphtherie handelt.

Die Dauer Ansteckungsgefahr richtet sich auch danach, ob rechtzeitig eine entsprechende Therapie begonnen wurde oder nicht. Sollte dies der Fall sein, kann man normalerweise mit einer Ansteckungszeit von zwei bis vier Tagen, wohingegen sich dieser Zeitraum ohne eine geeignete Therapie auf mehrere Wochen ausdehnen kann. Hat man sich mit dem Erreger infiziert, dauert es noch ca. zwei bis fünf Tage, bis sich erste Symptome zeigen und man die Krankheit erkennt.

Symptome der Diphtherie – das sind markante Anzeichen

Die Symptome der Diphtherie unterscheiden sich je nach Art der Erkrankung, denn während in den europäischen Breitengraden eher der Rachen, der Hals und auch die Bronchien betroffen sind, ist in den Tropen die Hautdiphtherie verbreitet, die andere Symptome aufweist. Viele der Symptome lassen sich auch mit einer normalen Halsentzündung oder eine Grippe verwechseln, jedoch gibt es einige Anzeichen, die ganz klar auf Diphtherie hinweisen.

Die Krankheit beginnt in der Regel mit Halsschmerzen und leichtem Fieber, was mit Schluckbeschwerden einhergeht. Im weiteren Krankheitsverlauf kommt oftmals eine Hals- und Rachenentzündung hinzu, bei der es zur Bildung der charakteristischen Pseudomembranen kommt, die eine grau-weiße Farbe aufweisen und sich nur entfernen lassen, wenn man Blutungen in Kauf nimmt. Auch Heiserkeit und ein süßlicher Mundgeruch gehören zu den typischen Symptomen der Diphtherie.

Im Verlauf der Diphtherie kann es zu folgenschweren Komplikationen kommen, die mit der Entzündung des Herzmuskels und bestimmten Lähmungen am Ende sogar zum Tode führen können. Solche Komplikationen zeigen sich im Anfangsstadium vor allem durch eine schnelle Ausbreitung der Pseudomembranen. Durch gute Therapiemöglichkeiten treten jedoch auch bei den Komplikationen immer weniger Todesfälle auf.

Diagnose und Therapie bei Diphtherie

Die Diagnose ist bei Diphtherie normalerweise sehr einfach, weil sich die Pseudomembranen wirklich nur bei diesem Krankheitsbild ergeben und man so relativ schnell die Therapie beginnen kann. Um ganz sicher zu gehen, nimmt man jedoch trotzdem noch einen Abstrich von den Membranen und lässt diesen im Labor untersuchen, während man parallel bereits die Therapie beginnt.

Die Therapiemöglichkeiten hängen vor allem davon ab, wie weit die Krankheit schon fortgeschritten ist. Wird die Krankheit früh entdeckt und hat sich das Toxin, welches die Krankheit auslöst, noch nicht an die Zellen im Körper gebunden, kann ein Antitoxin gegeben werden, welches die Krankheitserreger größtenteils eliminiert und somit das Schlimmste verhindert. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, bestimmte Antibiotika wie Penicillin zu verabreichen, die den Erreger direkt angreifen und somit auch den Aufbau der Giftstoffe eindämmen. Neben der Ursachenbekämpfung gibt es noch einige Therapiemaßnahmen, die vor allem helfen, die Symptome der Diphtherie zu mildern. So kann es sinnvoll sein, bei starken Atembeschwerden eine maschinelle Beatmung zur Unterstützung anzuordnen, bei der der Patient allerdings in ein künstliches Koma versetzt wird. Ebenfalls wichtig ist eine Isolierung des Erkrankten, um weitere Krankheitsfälle durch Ansteckung zu vermeiden. Akut Erkrankte müssen dabei im Krankenhaus behandelt werden erhalten im Normalfall eine sehr intensive Überwachung, damit bei wirklich akuten Symptomen sofort gegengesteuert werden kann.

Um sich gegen die teils sehr gefährlichen Folgen der Diphtherie schützen zu können, wurde eine aktive Immunisierung in Form eines Impfstoffes entwickelt, der dafür sorgt, dass die Krankheit beim geschützten Menschen nicht mehr ausbricht. Trotz des Impfschutzes können die entsprechenden Personen immer noch Überträger der Krankheit sein, weshalb bei einer entsprechenden Epidemie auch bei geimpften Personen Vorsicht angebracht ist. Der Impfschutz gegen Diphtherie gehört mittlerweile zu den Standard-Impfungen, die jedes Kind in Deutschland durchläuft. Bestimmte Risikogruppen sollten im übrigen darauf achten, den Impfschutz immer möglichst aktuell zu halten. Dazu gehören sowohl Bedienstete im Gesundheitsbereich, als auch Reisende, die sich in speziellen Gefahrengebieten für Diphtherie aufhalten.

Diphtherie bleibt vor allem wegen Impfmüdigkeit gefährlich

Wer denkt, durch die Impfung sei die Diphtherie mittlerweile ausgerottet, der irrt sich vor allem deshalb, weil nur in den Industrienationen eine wirklich hohe Impfdichte erreicht wird, wohingegen Entwicklungsländer immer noch hinterher hinken. Darüber hinaus kann aber auch in den Industrienationen eine gewisse Impfmüdigkeit beobachten, die dem Erreger die Chance gibt, zurückzukehren. Wer also sich und seiner Umwelt etwas Gutes tun möchte, sollte seinen Impfschutz gegen Diphtherie in regelmäßigen Abständen auffrischen. Wird die Impfung im Erwachsenenalter alle zehn Jahre wiederholt, kann man davon ausgehen, ausreichend gegen Diphtherie geschützt zu sein und nicht daran zu erkranken, wenn der Erreger im Umlauf ist. Es ist so einfach, diesen potenziell tödlichen Gefahren zu entgehen, so dass man diese Chance unbedingt nutzen sollte.



Autoren & Experte:
Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V.
Journalist: Horst K. Berghäuser
Heilpraktiker: Felix Teske

Literatur, Quellen und Verweise:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin
Thieme Verlag
Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie
Grönemeyers Buch der Gesundheit
Hallesche Krankenversicherung

Letzte Änderungen auf dieser Seite fanden am 18.03.2019 statt.


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